«Mens sana in corpore sano» sagten schon die alten Römer – ein gesunder Geist ruht in einem gesunden Körper.
Die Regeneration nach einer Sportverletzung ist ein sehr individueller Prozess, der Zeit, Disziplin und Geduld erfordert. Um eine rasche und nachhaltige Heilung zu erzielen, kommt es auf eine optimale Balance zwischen Körper und Geist an und entsprechend müssen Sportverletzungen nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental verarbeitet werden.
In diesem Beitrag zeige ich dir eine Möglichkeit was du tun kannst, um mit Mentaltraining nach einer Sportverletzung wieder fit zu sein. Ich nehme dich auf meinen persönlichen Weg mit und zeige dir, wie ich mit Mentaltraining meinen Heilungsverlauf meiner Knieverletzung beschleunigt habe.
Mein Weg hin zum Mentaltraining
Ich habe mir im Februar 2020 beim Skitouren den Meniskus im Knie gerissen und musste ihn in der Folge nähen. Gemäss Theorie hiess dies 6 Wochen Bein nicht bewegen und 3 Monate keinen Sport. Naja… bei der Theorie blieb es dann… Bei mir hiess es schlussendlich, dass ich heute – zwei Jahre später – langsam erst beginnen kann, mich zumindest im Fitnesscenter sportlich zu betätigen…
Als ich Ende letzten Jahres nach einem weiteren Sturz auf mein «kaputtes» Knie realisierte, dass es kein Zufall gewesen war, dass ich ausgerechnet nochmals auf dieses Knie stürzte, fiel bei mir der «Groschen»…
Es gingen mir Gedanken durch den Kopf wie „warum muss das schon wieder passieren?“, „vielleicht schaffe ich es nie wieder zurück“, „ich muss lernen, mit dem kaputten Knie zu leben»….
Ich realisierte zu diesem Zeitpunkt, dass ich das Vertrauen in meinen Körper verloren hatte, Angst hatte, mich nochmals zu verletzen, bei jedem Schritt unsicher und total blockiert war. Ich hatte eine mentale Blockade und mein Weg zur Genesung musste zwangsweigerlich auch mental verarbeitet werden. Bis dahin hatte ich alles probiert, war bei diversen Ärzten und in physiotherapeutischer Behandlung, aber nichts hat nachhaltig geholfen. Bis zu diesem Punkt war ich davon überzeugt, dass meine Schmerzen und Blockaden im Knie nur anatomisch bedingt wären. Ich habe entsprechend bei weitem nicht daran gedacht, mein Wissen aus dem Mental Coaching gezielt an mir selber anzuwenden.
Mit dem zusätzlichen mentalen Training habe ich nach kurzer Zeit einen deutlichen Fortschritt erzielt. Ich musste keine substanziellen Rückschritte mehr in Kauf nehmen und konnte nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder damit beginnen, meine Muskeln gezielt aufzubauen – du glaubst gar nicht, wie ich mich darüber gefreut habe.
Mein persönlicher Leitfaden
Es gibt verschiedene Wege, eine Sportverletzung mit mentalem Training anzugehen.
Folgender hat mir persönlich geholfen, um mich von der mentalen Blockade zu lösen und endlich Fortschritt zu erzielen:
Situation akzeptieren: Ich habe keine weitere, unnötige Energie in „Was wäre wenn“-Fragen verschwendet und ich habe auch nicht mehr versucht, die Verletzung «kleinzureden». Ich war verletzt – Punkt. Ich akzeptiere die Situation, wie sie ist.
Verletzung analysieren: Ich habe analysiert, wie es zur Verletzung gekommen war und welche Schritte unternommen werden können, um zukünftige Verletzungen zu vermeiden. Dies war für mich persönlich enorm wichtig, damit ich den Unfall abschreiben und meinen Blick in die Zukunft richten konnte.
Positive Beziehung zum «verletzten Knie» herstellen: Jeden Morgen habe ich meinem Knie in Gedanken gut zugesprochen, viel Power für den Tag gewünscht und jeden Abend für die tolle Arbeit gedankt. Mein Knie war nun nicht mehr nur das «blöde» Knie, sondern ich habe wieder eine wohlwollende und positive Beziehung aufbauen können.
Positive Affirmationen: Ich habe mir positive Affirmationen, die eine Regeneration fördern sollen, aufgeschrieben und jeden Tag aufgesagt. Es sind Sätze wie «mein Knie ist gesund & ich kann alles machen», «ich vertraue meinem Körper» etc.
Klare Zielsetzung: Ich habe mir ein klares, langfristiges Ziel und im Genesungsverlauf kleine Zwischenziele gesetzt. Diese waren möglichst klar und eindeutig formuliert und überprüfbar. Jedes erreichte Zwischenziel verschaffte mir eine extra Portion Motivation, Stolz und Selbstvertrauen auf dem weiteren Weg.
Ressourcen tanken: Ich habe mir überlegt, welche Ressourcen ich benötige, um mein Ziel erreichen zu können. Diese Ressourcen habe ich immer wieder aktiviert.
Visualisieren & Manifestieren: Ich habe mich mit all meinen Ressourcen vorgestellt und diverse einzelne Bewegungsabläufe in Gedanken so exakt und intensiv wie möglich durchgespielt und trainiert, mich sozusagen in voller Aktion gesehen.
Durch die positiven Gedanken wurden positive Bilder kreiert und damit mein Unterbewusstsein wieder auf Erfolg, oder in dem Fall auf die Genesung, programmiert.
Wichtig ist hier vor allem, die Emotionen, welche beim Visualisieren hochkommen, intensiv zu empfinden. Zu fühlen, wie stolz ich bin, dass ich mein Ziel erreicht habe. Ein abschliessender Blick zurück zeigte mir, was mir auf dem Weg zu diesem Ziel geholfen hat, welche einzelne Schritte nötig, welche Ressourcen wertvoll waren.
Vertrauen: Ich glaubte fest daran, dass alles genau so geschehen wird, wie ich es mir visualisiert habe.
In die Selbstwirksamkeit kommen: Ich wartete nun nicht darauf, dass alles wie von selbst zu mir kommt, sondern steuerte das in meiner Macht stehende dazu bei, dass ich meine Zwischenziele erreichte. Durch das Visualisieren und Manifestieren wurden unbewusste Prozesse angeregt und gesteuert und haben dazu beigetragen, dass sich vieles automatisch auf meine Ziele ausgerichtet hat. So wurde mein Knie geschmeidiger und ich hatte weniger Blockaden.
Mir Gutes tun: Ruhe und die Vermeidung von Stress sind ein grundlegendes Element der Regeneration. Der Körper gewinnt Energie, um sich von einer Verletzung zu erholen. Ich habe mir Auszeiten genommen, mir Wellness gegönnt und meditiert.
Beziehungen pflegen: Mein persönliches Umfeld hat mich nach jedem kleinsten Schritt motiviert und meine eigene Motivation unterstützt. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!
Dranbleiben: Ich habe mich täglich mit den genannten Punkten des Mentaltrainings auseinandergesetzt, habe mir ein Audio mit einer persönlichen Hypnose aufgenommen und höre mir dieses nun regelmässig an.
Durch regelmässiges Üben, Training und emotionale Verknüpfungen schliessen sich Nervenbahnen zu neuronalen Netzen zusammen und es entstehen neue Gedanken-, Handlungs- und Reaktionsmuster
Diese werden im Unterbewusstsein verankert und anschliessend im Alltag manifestiert.
Die mentale Arbeit hat bei mir den ausschlaggebenden Schub auf meinem Weg zur Genesung gegeben, den Heilungsprozess beschleunigt und vor allem ein lange herbeigesehntes Erfolgserlebnis erzeugt! Ich bin mächtig stolz, dass ich mit meinem persönlichen Mentaltraining da angekommen bin, wo ich heute bin.
Heute weiss ich: Meine Gedanken können meinen Körper unterstützen und stärken. Damit Körper und Geist an einem Strang ziehen, bedarf es nicht viel – man muss jedoch genau wissen wie es geht, diszipliniert, geduldig sein und täglich daran arbeiten.
Mentaltraining in verschiedenen Lebensbereichen
Mentaltraining kann in verschiedenen Lebensbereichen angewandt und für diverse Situationen angepasst werden. Es kann unter anderem dazu dienen:
Verletzungen mental schneller zu verarbeiten
Genesungsprozesse zu beschleunigen
Schnellere Erfolgserlebnisse bei der Wiederaufnahme von Trainingsaktivitäten zu erzielen
Angst vor Wiederverletzungen zu bewältigen
Einzelne Bewegungsabläufe zu verbessern
Selbstbewusstsein und Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken
Leistungsfähigkeit wieder herzustellen
Einstellung und Gedanken zu trainieren und erfolgreicher werden
Möchtest du dich selber mit Mentaltraining vertraut machen?
Wenn du dich das erste mal mit Mentaltraining auseinandersetzt, empfehle ich dir, mit meinem persönlichen Leitfaden langsam und Schritt für Schritt vorzugehen. Das Ziel ist es, dass du jeden Punkt intensiv bearbeitest und täglich dranbleibst.
Falls Du mit Unterstützung und Motivation strukturiert arbeiten möchtest, stehe ich dir sehr gerne zur Seite.
Kontaktiere mich für ein unverbindliches Erstgespräch und wir schauen, wie wir die nächsten Schritte gemeinsam angehen können.
Comments